Samstag, Oktober 29, 2005

Lange Nacht des Wissens

So, heute hat also die erste Lange Nacht des Wissens in Hamburg stattgefunden. Ziel für Mathefreaks wie mich war natürlich in erster Linie die Veranstaltung des "Wissenschaftsforums" mit Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher, Autor vieler guter Mathebücher, auch für Nichtmathematiker. Ebenfalls dabei der ehemalige Dekan dess Fachbereichs Mathematik der Uni HH, eine doofe Tante vom Abendblatt, die Mathe offensichtlich nach der 5. Klasse abgewählt hatte und ein Radiofuzzi, da ein Teil der Diskussion auf 90.3 (bitte im Jingle-Ton gesungen vorstellen) übertragen wurde. Insgesamt hatte ich mir doch mehr erwartet, auch wenn Spaß schon gegeben war, allerdings eher durch die Teilnehmer. Die angekündigten Experimente hielten sich schon ziemlich in Grenzen, dafür konnte jeder Fragen stellen, die ihn schon lange bewegten. Da gab es dann Beiträge von "Ich verstehe so Formeln einfach nicht. Manchmal steht da ein + und manchmal ein *. Wann steht da denn nun was?" (Ähm, das kommt schon auf die Formel an...) über "Ich habe Mathematik studiert, aber ich verstehe das Ziegenproblem einfach nicht." (Erkennt ihm das verdammte Diplom wieder ab) bis hin zu "Ich bin in der elften Klasse. Mein Mathelehrer ärgert sich immer darüber, daß ich so unglaublich gut in Mathe bin" (Diesen Wortbeitrag gab es tatsächlich! Gründe doch einen Club anonymer Mathe-Genies.) Highlight war auch, als zwei Minuten nach Beginn eine Horde Astarianer die Bühne stürmte mit den Worten: "Wir haben T-Shirts an, mit Buchstaben drauf, die ein Wort bilden, wir müssen uns jetzt nur mal kurz sortieren..." Stimmt, Minuten später war das schöne deutsche Wort "Studienbühregen" zu lesen. Dann noch fünf Minuten eine kleine "Bei Che Guevara wirkte das irgendwie sexier mit dem revolutionären-Gerede"-Gelaber, bis die sich endlich getrollt haben. Ach so, ein Jesus für Arme war natürlich auch dabei. Wie immer eben. Spielt wieder mit Euren Goldfischen, Jungs, ok?
Immerhin gab's noch lecker Nudeln im ESA in so'ner lustigen Tüte und dieser Romanistik-Prof, bei dem ich am Anfang ganz kurz war, war auch irgendwie süß. Was macht eigentlich ein Romanist?

Donnerstag, Oktober 27, 2005

Warten auf DSL

Da ich hier verdammt viel Potenzial für ein seeehr lange Geschichte sehe, halte ich Euch über die Fortschritte meines DSL-Anschlusses mal auf dem Laufenden. Am Montag telefonisch geordert gab es heute immerhin schon so einen Wisch, was der Kram noch mal kostet und daß ich schon mal anfangen kann, mich tierisch zu freuen, denn "im Laufe des 2.11." wird mein DSL-Anschluß freigeschaltet. Bis dahin kriege ich noch ein "Startet-Paket" mit diesem saugeilen W-Lan-Router und dem ganzen anderen Krams. Es werden Wetten angenommen, wie lange T-online nun braucht, bis das wirklich funzt.

Dienstag, Oktober 25, 2005

Echt gruseliges Halloweenkostüm

Bald ist Halloween. Ich werde mich später noch mal darüber auslassen, daß ich das nicht ausstehen kann. Aber sollte man es als Vorwand nehmen, um kleine Babys zu malträtieren? Also, was soll das links wohl sein? Nein, kein grünes Karnickel, sondern, jepp, Star Wars-Freunde, haben es erkannt: Ein Yoda-Baby! Selbstgehäkelt. Man kann nur hoffen, daß das kleine Ding den Yedi in der grammatikalischen Entwicklung irgendwann überholt.

Freitag, Oktober 21, 2005

Spezielle Zeitschriften

Heute in der Tankstelle: Nach dem ordnungsgemäßen Zapfen begebe ich mich in der Tankstelle (ausmaß eines mittelgroßen Supermarktes) vor dem Zeitschriftenregal auf die Suche nach der (verlorenen?) "Zeit". Der Kassierer fragt, ob er mir helfen kann. "Ich suche die Zeit". "Oh, da kann ich ihnen nicht helfen, das ist zu speziell." "Äh, die Zeit ist zu speziell??" (Bin ich etwa mittlerweile ein spezielles Publikum, nur weil ich gerne die größte deutsche Wochenzeitschrift lese??) "Ja, da kenne ich mich nicht mit aus. Wenn sie jetzt die "TV Movie" mit DVD im Heft gesucht hätten, da hätte ich ihnen helfen können." Ok, das IST weniger speziell. Seh ich ein. *stöhn*

Royal Saftladen

Habe letzte Woche bei Ebay.co.uk ein paar Strickanleitungen ersteigert. Dabei erst einmal ein großes Lob für Ebay, die die Vernetzung zwischen den einzelnen Ländern meiner Meinung nach echt super hinkriegen. Alle Meldungen werden von den Systemen übersetzt, man kann auch alles mit seinem deutschen Account machen und mit Paypal klappt auch die Überweisung in die Auslandswährung problemls (bei Banken wäre eine Nicht-Euroland-Transaktion übrigens schweineteuer). Alles also supi, bloß ein Glied in der Kette ist mehr als komplett durchgerostet: Dank Royal Mail hat meine Luftpost-Büchersendung ganze 11 (in Worten: elf!) Tage gebraucht, um ihren Weg von der Insel nach Hamburg zu finden. Hallo? Immerhin habe ich mich heute dann um so mehr gefreut, zumal ich die ganze Geschichte geistig schon als Spesen abgeschrieben hatte.

Dienstag, Oktober 18, 2005

Filmkritik: NVA

Inhalt: Es ist soweit: Der Ernst des Lebens (nach der Grundschule) hat für den sensiblen Henrik Heidler (Kim Frank), den rebellischen Krüger (Oliver Bröcker) und einen Haufen anderer junger und männlicher DDR-Bürger begonnen. Für die nächsten anderthalb Jahre müssen sie in der Nationalen Volksarmee dienen. Eine harte Zeit ohne Freundin, Mutti und Badewanne steht ihnen bevor, denn die Vorgesetzten haben es sich schließlich zum Ziel gesetzt, aus den Luschen richtig harte Männer zu machen, die ihr Vaterland bis auf den letzten Blutstropfen verteidigen sollen.

Kritik: Es gibt so Sachen, die werden Männer nie an Frauen verstehen, und andere, die werden wir eben nie an Männern verstehen. Dazu gehört unter anderem die nachträgliche Glorifizierung einer an sich extrem langweiligen Erfahrung wie dem Wehrdienst. Wenn man sich in einer gemischten Runde befindet und das Thema erstmal zur Sprache gebracht wird, kann man sicher sein, daß die nächste Stunde über die irrsten Storys von Gewaltmärschen und Stubendiensten geklopft werden. Anscheinend muß man das irgendwie verarbeiten, und warum also nicht einen Film darüber machen? Interessanterweise hat Regisseur Haußmann festgestellt, daß Frauen bei diesem Film lauter lachen als Männer, wahrscheinlich, weil die Helden sich auch eher unmännlich benehmen. Hauptdarsteller ist Kim Frank (ja, genau, der von Echt („Sach mal, weinst Du-hu?“)), der mit militärisch kurzen Haaren ganz niedlich aussieht, aber während des gesamten Films nur einen Gesichtsausdruck zur Schau stellt (er wird auch aufgefordert, „ausdruckslos“ zu gucken, aber muß er das wirklich so ernst nehmen?), ansonsten ist die Besetzung allerdings sehr gut gelungen, vor allem Detlev Buck als Oberst Kalt ist recht unterhaltsam. Das eigentliche Problem des Films liegt darin, daß wenig Mühe darauf verwandt wurde, sämtliche Anekdoten, die sich wohl so über die NVA erzählt wurden, in eine stimmige Geschichte einzubauen. So wirkt der Film insgesamt eher wie eine längere Sketchshow. Auch wenn einige Klischees bedient werden, ist das Ergebnis allerdings im Endeffekt immer noch ziemlich lustig. Auch für Westler. Auch für Frauen.

Sonntag, Oktober 16, 2005

Mathematik mit der Häkelnadel



Toll, darauf hat die Welt gewartet. Wer kennt ihn nicht, den Knoten im Gehirn, wenn man sich eine hyperbolische Ebene vorstellen will. Für die Haptiker unter uns ist dieses Problem nun gelöst. Einfach zur Häkelnadel gegriffen und schnell ein Anschauungsobjekt vor sich hin gehäkelt. Ich hab zwar überhaupt keinen Plan, was so eine Ebene ausmacht, aber es muß etwas damit zu tun haben, daß sie die Fläche exponentiell vom Ursprung weg vergrößert oder so. Na gut, das kann ich dann auch. Jeder, der beim Häkeln eines Topflappens zu viele Maschen pro Runde zugenommen hat, wird merken daß das Küchenutensil aus dem Ruder läuft und mehr und mehr einem Blumenkohl ähnelt. Beim nächsten Mal also einfach sagen: Das war gewollt!

Donnerstag, Oktober 13, 2005

Wollige Katastrophen



Jedes Jahr aufs neue schickt mir Royal Mail den Katalog eines dubiosen englischen Wollhändlers. Der Inhalt läßt mich jedes mal erschaudern, siehe Bild. Das Schlimme ist ja noch nicht mal, daß man irgendwo diese Muster kaufen kann und sich ein krankes Hirn diesen Scheiß ausgedacht hat, das Schlimme ist, daß es irgendwo Hunde, Verwandte und, werfen wir einen Blick auf die Bilder unten links, wehrlose Babys gibt, die das anziehen müssen. *GRUSEL* Nein, das allerschlimmste ist eigentlich, daß meine Mutter meinte, dieses Weihnachtsmannoutfit wäre doch "irgendwie süß".

Mittwoch, Oktober 12, 2005

Condi, ich muß mal!

Aus der Rubrik, "Lustiges aus dem Netz", gefunden aber eigentlich in "View", dem neuen Fotomagazin vom Stern (hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Hat bloß noch keinen auffindbaren Internetauftritt). Anscheinend wird auch der mächtigste Mann der Welt von menschlichen Bedürfnissen geplagt. Und wieder einmal erkennen wir, daß es der Otto-Normal-Bürger besser hat als George W., schließlich müssen wir nicht erst den Außenminister fragen, wenn wir mal auf's Klo wollen.

Montag, Oktober 10, 2005

Ich liebe Pinguine



Für eine gute Sache sollte man ruhig einmal die Webetrommel rühren, finde ich. Und gute Sachen sind in meinen Augen die kleinen Dinge, die mit Liebe gefertigt und verlauft werden und den Alltag schöner machen. Heute habe ich einen neuen Laden im Dammtorbahnhof (meinem Lieblingsbahnhof, übrigens. Eine Kategorie, die in den meisten Fragebögen leider noch fehlt) einen ganz niedlichen Laden für Becher und anderes Porzellenzeugs gefunden und dort diesen niedlichen Becher erworben. Ganz links am Rand schlüpft übrigens gerade ein Baby-Pingu aus dem Ei. Wird Zeit, daß am Donnerstag endlich dieser Pinguinfilm im Kino anläuft. Aber zurück zum Laden, den Besuch kann ich jedem nur empfehlen. Wer einen anderen Lieblingsbahnhof hat kann aber auch unter www.mugsandmore.de mal reinschauen. Was ich nur ein bißchen eklig finde, ist daß "Bone China", wie mir heute erklärt wurde, wirklich heißt, daß da Knochen verarbeitet wurden. Menschenknochen? Lieber nicht drüber nachdenken. Was für diesen Becher wohl alles sterben mußte....

Mittwoch, Oktober 05, 2005

Sudoku!


Wie gut, daß ich Freunde habe, die zur Zeit in London sind, wo die Leute im Durchschnitt vielleicht noch ein wenig sudoku-begeisterter sind als ich es bin. Übrigens möchte ich darauf hinweisen, daß ich den Trend schon vor ein paar Monaten erkannt hatte und nicht erst jetzt, wo jedes Provinzblättchen seine eigene Sudoku-Seite hat. Ja, ich sollte Trendscout werden, ich weiß. Nun, jedenfalls hat mir dieser liebe Mensch dieses nette Buch zukommen lassen, die ersten Rätsel sind auch schon längst gelöst. Mittlerweile gibt es auch schon allerlei Druckerzeugnisse auf Deutsch und jede Menge von Internetseiten. Aber vorsicht, macht wirklich süchtig!!
Und dann noch was aus der Rubrik: Schönes aus Wikipedia. Habe seit neuestem einen Zufallsartikel als Startseite im Explorer (danke an meinen Lieblingscomputerexperten!). Man lernt eigentlich nicht viel dadurch, sondern freut sich nur darüber, wie Zeitgenossen auf den Spuren von Herrn Brockhaus vom Weg abkommen. Highlight heute über irgendeinen, tja, wohl Chansonsänger oder so:
"Im Grenzbereich von Blödheit und Genialität erfand Lapointe 1968 das Zahlensystem bibi-binär, das in seiner Ausprägung die Entwicklung der Informatik vorwegnahm."
Danke, it made my day!

Montag, Oktober 03, 2005

Wochenmarktstand im Regen


Ein Wochenmarktstand wie ihn meine Eltern haben, ist an sich eine ganz feine Sache. Zumindest so lange die Sonne scheint und sich die Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius bewegen. Dann sind alle glücklich und froh und kaufen Obst und Gemüse. Wenn es regnet, kauft so gut wie keiner was, ich kriege nasse Füße und habe zu viel Zeit, um darüber nachzudenken, ob mir das Grün meiner Schürze eigentlich steht oder ob mir noch irgendwo Wurzelgrün in der Visage klebt. Doch am Samstag gab es zwei positive Effekte: Da viele Himbeeren übriggeblieben sind, durfte ich die verarbeiten (sonst heißt es immer: "Pfoten weg, die sind zu teuer zum Eigenverbrauch!") und eine Biskuitrolle herstellen.

Na, mit der Spiralform hat das irgendwie nicht geklappt, Füllung und Biskuit scheinen eher so ein Yin-Yang-Zeichen zu formen. Hmm, peace, Leute!

Anderer toller Aspekt war, daß die Launen des Zufalls ein unermeßlich seltenes Münzprägeprodukt in unsere Kasse schwemmten, diesen Euro:

Da ich den noch nie gesehen hatte, war mir eigentlich sofort klar, daß ich nun finanziell ausgesorgt hatte. Ich plante schon mal in Gedanken, das durch die Veräußerung des Dinges entstandene Kapital sinnvoll zu investieren (in eine Himbeerbiskuitmanufaktur??). Eine Google-Recherche ließ mich dann feststellen, daß es sich bei dem Ding um eine ganz miese belgische Gedenkmünze handelt, Auflage 6 Millionen, Kosten für den interessierten Käufer 3 Euro (- ist 'ne 2-Euro-Münze übrigens).

Also weiter kleine Brötchen backen.