Dienstag, Februar 28, 2006

Statistik: Februar 06

Im letzten Post habe ich ja schon meine Zuneigung zu meinem Blogcounter bekundet. Ich denke mittlerweile wirklich, daß ich beim BND gar nicht sooo schlecht aufgehoben wäre. Ich bin auch verdammt neugierig. Und nicht ganz doof. Ich bin bloß nicht unbedingt unauffällig. Eher so auffällig schusselig, daß der Feind (wer ist das eigentlich zur Zeit?) denken würde, "Ne, die Schusseltante kann ja nicht gefährlich sein". Was für eine Tarnung! Überlegt's Euch, ihr Leute in Pullach! Aber bitte ungefährliche Jobs, ja? Ich bin zwar Deutschland und der Baum, aber ich muß dafür nicht unbedingt draufgehen.

Ach so, jetzt zur Statistik. Die Suchanfragen bei Google, die zu meiner Seite führten, waren einfach zu grandios. Und dabei ist die Statistik erst seit dem 23. aktiv. Im Schnitt kamen pro Tag übrigens 19 Leute auf meine Seite. Und danach wurde gesucht:
  • Am häufigsten wurde nach dem Casting gesucht, also nach "Pilawa", "Quiz", "Casting" und "25 Fragen"
  • T-online beschäftigt noch immer die Gemüter: t-online tarifwechsel probleme. Eine schöne Suche. Wir sollten einen Selbsthilfeblog aufmachen.
  • "Applikation Pailletten Anleitung" Erstens ist es das einfachste der Welt, Pailletten anzunähen. Denke ich mir. Zweitens kann ich nur hoffen, daß die Suchende bei mir gelernt hat, daß sie ihre Zeit besser sinnvoller nutzen sollten.
  • Milchaufschäumgerät: Wenn man das bei Google sucht, erscheint mein Blog an fünfter Stelle. Beunruhigend, oder?
  • "Lederhandschuhe hip". Nein, nicht wirklich hip, mein Junge. Aber zeitlos elegant. Zudem Salz auf meine Wunden, da ich meine 60-Euro-Exemplare ja irgendwo verloren habe.
  • "Emil Ratelband", "chaka Motivation" und "chaka Holländer": Und ich dachte, außer mir würde sich keiner mehr an den erinnern. Emil, wenn Du aus dem Knast raus bist, ist es auf jeden Fall Zeit für ein Comeback!
  • Und nun meine Lieblingssuche: "Warum gibt es Jeans nie in meiner Größe?" Kann es sein, daß Google zum Ersatz für menschliche Beziehungen werden kann? Mädchen, das ist eine Suchmaschine und nicht das Orakel von Delphi. Selbst wenn es teurer ist als ein Internetanschluß: Such Dir einen Psychologen.

Die Anni Friesinger der KO's


Seitdem ich diesen coolen Blogcounter habe, gibt es nichts schöneres für eine Hobby-Spionin wie mich, als zu sehen, wer wann wieso und von woher auf meine Seiten surft. Und gleich nach Google kommt da das olympische Strickdorf, sozusagen das deutsche Dorf der Strickolympiadeteilnehmer, als beliebteste Quelle. In Turin wird nun sicher emsig aufgeräumt und zusammengefegt und wenn die da fertig sind, könnten sie ruhig mal ein paar Aufräumer nach Hamburg schicken, denn wir versinken hier gerade im Müll. Aber egal.
Noch mal kurz, worum's ging, schließlich sind nicht alle meiner Leser passionierte Stricker(innen). Strickende könnte man vielleicht sagen, es heißt ja auch Studierende jetzt statt Studenten. Aber schon wieder egal. Es ging darum, in der Zeit der olympischen Winterspiele ein Strickprojekt von der ersten Masche bis zum letzten Detail zu beginnen und zu vollenden. Es sollte vom Umfang her eine persönliche Herausforderung für die Teilnehmerin darstellen.
Tja, was soll ich sagen, ich habe ganz großartig versagt. Ein bißchen lag es ja auch an der Tante aus dem Geschäft, die mir eine Ersatzwolle angedreht hat, die nicht wirklich ein Ersatz war, aber vor allem lag es an mir, daß die Farbe, die ich in einem Anfall von Mutigkeit erwählte, mir irgendwann in den Augen brannte. So mußte ich am Donnerstag der ersten Woche das Sportgerät wechseln. Und Frau Friesinger würden nun sicher noch drei Millionen andere Gründe einfallen. Ich denke, daß ich in den nächsten zwei Wochen mit dem Bolero ganz fertig werde und dann ein paar Bilder hier reinstelle. Bis dahin lohnt es sich auf jeden Fall, zu schauen, was meine Teamkolleginnen gezaubert haben. Mein Favorit ist übrigens die Deep-V-Argyle-Vest von Anne.

Dabeisein ist alles!!!!

Sonntag, Februar 26, 2006

Die blödeste Quizshow im deutschen Fernsehen ...

... will mich nicht. Sorry, wenn ich dem Post damit jegliche Spannung genommen habe. Trotzdem ein Bericht der Ereignisse.

Halb zehn, an der U-Bahn-Station Schlump, neben mir an der Ampel ein Mädel mit ausgedrucktem Stadtplan, offensichtlich auch auf dem Weg zum Casting, denn sonst ist um dieser Zeit am Sonntag im Schanzenviertel echt nicht viel los. Ihr Ohr ziert irgendwas Plastikartiges. Keine Ahnung, was das soll.

Im Hotel Mercure an der Messe angekommen türmen sich dort schon die Pärchen in der Lobby. Zehn Minuten vor zehn dürfen wir alle hoch in die Säle "Dammtor" und "Jungfernstieg", kreative Namensgebung ist wirklich eine Stärke von Hamburger Hotels. Am Eingang in den Saal kriegen wir erstmal ein Schild mit unserem Namen aufgeklebt. Das heißt, ich wollte mir das gerne selbst an die Brust kleben, aber das mußte unbedingt diese Tante machen. Befummelt wird man also auch noch. Auf unseren Sitzen angekommen, sprang so eine Tante mit blondierten Haaren und zwei Zöppis nach vorne und faselte dauernd was von "wir". Also "Wir machen das hier" und "ich stelle uns mal vor". Zuerst hielten wir sie für schizophren, doch tatsächlich versteckten sich noch zwei Assistentinnen von ihr im Saal. Die hatten auch Namen, sind mir bloß sofort wieder entfallen. Eine war die Kamerafrau und nach ein paar Belehrungen ging es los mit dem Vorstellen vor laufender Videokamera. Ach so, zuerst mußten wir noch mal so einen Schrieb ausfüllen, wo wir unter anderem angeben sollten, ob wir Single sind. Ich hab das mal wahrheitsgemäß beantwortet, nur um später zu erfahren, daß ich damit zu einem potenziellen Opfer für ein "Herzblatt"-Casting geworden bin. Das sollen die mal versuchen...
Also, alle stellten ihren Partner gegenseitig vor. Meine Mitstreiterin und ich standen dabei zuerst nicht dicht genug zusammen, dann stolperte ich über meine Tasche und mitten im Gesabbel fiel mir auf, daß ich mich krampfhaft am Klemmbrett festhielt, das ich dann auf meinem Sitz entsorgte. Ich wurde dann vorgestellt mit den Worten, daß ich in meiner Freizeit gerne mit meinem Hamster Floppy spiele. Die Zöppi-Frau hatte das irgendwie falsch verstanden und dachte, Floppy wäre ein Computerspiel oder so, das ich mit meinem Hamster spielen würde. Die war echt hohl, aber dadurch wurde es noch etwas heiterer. Sie hatte sich gar nicht mehr so richtig von Floppy und ihrer eigenen Blödheit erholt, noch bei den Fragen fiel sie immer wieder ins Kiechern. Dann gab es 25 Fragen und wir mußten Kreuzchen auf unseren Klemmbrettern machen. Die Fragen waren nicht so schwer, alle richtig hatte ich allerdings bestimmt auch nicht.

Dann durften alle wieder in den Raum vor den Sälen, der im Mercure übrigens recht schäbig wirkt. Unsere Konkurrenten fanden uns anscheinend ganz toll. Zwei saßen direkt neben uns und wollten unbedingt wissen, wie lang meine Diplomarbeit wird. Der eine durfte zu seiner Zeit nicht mehr als 30 Seiten schreiben. Tja, damit wird man heutzutage Schuldirektor. Da wundert einen doch gar nichts mehr. Ein anderer, auch Mathematiker, kam extra zu uns angelatscht, um zu fragen, ob wir noch ein paar von seinen alten Professoren kannten. Die schienen aber alle nicht mehr zu leben.

Dann ging es wieder rein. Fünf Paare kamen weiter, und zwar genau die, auf die ich am Anfang auch locker gewettet hätte. Eines ist klar: Diese Fragen sind überhaupt kein Kriterium. Du mußt ein Typ sein, um da weiterzukommen. Von denen, die weitergekommen sind, habe ich das Gefühl, hießen fast alle Dieter und Heinz. Da waren einmal Vater-und-Sohn Dieter und Heinz. Sohn aber schon an die sechzig und Vater dementsprechend um einiges älter. Beide ruhig und "richtige Pfundskerle". Dann Nachbarn-Dieter-und-Heinz, die beide im Partnetlook (wirklich!) waren, nämlich im fast identischen Wildlederblouson. Beide waren früher mal Schulleiter, jetzt sind sie Nachbarn im Vorruhestand und beide haben eine Frau, die Maren heißt. "Aber nicht die gleiche", wie Dieter, der Schelm, oder Heinz hinzufügte. Dann eine Frau im total ausgeflippten Kostüm, die direkt vom Karneval kam und ihren Mann vorstellte mit den Worten: "Er ist viel schlauer als ich. War er schon immer, er war nämlich früher mein Lehrer". Wow, was für ein Skandal in der ARD!!! Zwei kräftig gebaute Frauen, die sich hinter und unter dem Tresen kennengelernt haben und nun beide selbstständig sind (als Tuppertanten?) und Dieter und Heinz, die beide einen identischen Schnurrbart haben, beide Motorrad fahren und saugute Kumpels sind.

Das war's. Es war schon ziemlich lustig, bloß ärgere ich mich, daß ich den supergut schreibenden Stift, den es zum Ausfüllen des Schriebes gab, nicht eingesteckt habe. Es war zwar ausdrücklich nicht erlaubt, aber, hey, es gab noch nicht mal was zu Trinken gestellt!!
Abschließend ist zu sagen, daß ich die Sendung jetzt nie mehr sehen werde. Und das solch typenorientiertes Casting nur ein Indiz für die mangelnden Showtalente für Jörg Pilawa sind, die man zudem auch regelmäßig um 20.15 bei irgendwelchen PISA-Shows erkennen kann. Bei WWM gibt es z.B. nur ein Telefoncasting und trotzdem ist die Sendung doch total gut. Weil Günni Jauch einfach aus jedem was rausholt. Da versucht die ARD es eben anders. Wenn die zwei so lustige und schlaue Mädels wie uns nicht haben wollen, dann eben viel Spaß mit Heinz und Dieter!

Donnerstag, Februar 16, 2006

Komm' ich jetzt ins Fernsehen?

Lang, lang ist's her. Da saß ich in der Geomatikumsbibliothek, sollte für eine Prüfung lernen, doch mir war nicht recht danach zumute und ich suchte nach Abwechslung. Die einzige Möglichkeit zur Zerstreuung in der Mathe-Bibliothek besteht im Internetsurfen (natürlich nur, wenn man z.B. die Weiterbildung über stochastische Differentialgleichungen oder Wavelet-Theorie nicht ebenfalls als Entertainment betrachten möchte). Mein Weg führte mich irgendwie auf die Internetseite von "Das Quiz mit Jörg Pilawa" und ruckzuck war so ein komisches Formular ausgefüllt. Dann verging viel Zeit, es wurde weitergelernt, die Prüfung wurde auch bestanden, das Gelernte ist längst vergessen - und gestern flatterte ein Brief von Grundy ins Haus.

Sehr geehrte Frau xxx,

wir laden Sie und einen Mitspieler oder eine Mitspielerin Ihrer Wahl herzlichst zu einem Casting für Das Quiz mit Jörg Pilawa ein.

Bla, bla,

Casting-Termin am 26.02.
Hotel in Hamburg

Die Veranstaltung beginnt pünktlich und dauert ca. zwei Stunden. Das Casting wird sich in zwei Teile gliedern: Wir werden mit Ihnen und Ihrem Mitspieler einen 25 Fragen umfassenden Wissenstest durchführen und nach dessen Auswertung ggf. mit Ihnen beiden ein kurzes Interview auf Video aufzeichnen. Etwaige Verzögerungen hierbei bitten wir bereits jetzt schon zu entschuldigen!
(Für evtl. Verpflegung müssen Sie bitte selbst sorgen.)

Bla, Bla

Wir freuen uns auf Sie

Wow, oder????? Nachdem ich natürlich als allererstes gegoogelt habe, sehe ich es etwas nüchterner, denn von den 20 bis 30 Paaren, die dort erstmal aufschlagen, wird nur mit ca. 3 - 5 auch so ein Interview geführt. Wir werden einfach unser bestes geben! Es geht schließlich um 300.ooo Euro (geteilt durch zwei, natürlich)!!! Mögen die besten gewinnen!

Samstag, Februar 11, 2006

Filmkritik: Casanova

Inhalt: Giacomo Casanova (Heath Ledger) liegt die Frauenwelt Venedigs zu Füßen. Da er keine Gelegenheit ausläßt, die ihm ein erotisches Abenteuer verspricht, liegt er in ständigem Clinch mit den Sittenwächtern der katholischen Kirche. Nur die schützende Hand des Dogen bewahrt ihn immer wieder vor dem Schlimmsten. Doch nun ist das Maß voll und der Schürzenjäger soll ein tugendhaftes Mädchen heiraten und fortan monogam leben, um weiteren Ärger mit Rom zu vermeiden. In dieser vertrackten Situation kreuzt die äußerst emanzipierte Francesca (Sienna Miller) seinen Weg. Sie verabscheut Casanova, hält ihn aber für einen anderen und so laufen sie sich immer wieder über den Weg. Casanova ist fasziniert von der ebenso schönen wie klugen Francesca, diese ist jedoch schon einem unansehnlichen Geschäftsmann versprochen, der ihre Familie von Geldsorgen befreien soll. Im Werben um Francesca nehmen allerlei Verwechslungen und Verwicklungen ihren Lauf.

Kritik: Dieser Film wurde vor allem wegen seiner "Papa-Kompatibilität" geguckt, denn mein Papa hatte zu Weihnachten einen Kinogutschein geschenkt bekommen. Papa mag, genauso wie ich, lustige Historienfilm à la "Die drei Musketiere" (den von Richard Lester) oder so. Wichtig sind dabei vor allem lustige Fechtszenen, bei denen über jedwedes Mobiliar gehopst wird und die gesamte Inneneinrichtung von Gaststätten zu Kleinholz verarbeitet wird. Na ja, man kann so was nicht immer haben. "Casanova" lebt in erster Linie von seinem Star Heath Ledger. Welches Potenzial entfacht man wohl damit, einen Teenieschwarm in einem Film zu verbrutzeln, der ein paar Erotikszenen verspricht? Aber obwohl ich die Freigabe ab sechs mal wieder etwas gewagt finde, ist "Casanova" eigentlich sehr familientauglich. Trotzdem hätte man von Lasse Hallström mehr erwartet als eine überwiegend launige, z.T. aber auch alberne Familienunterhaltung. Insgesamt wirkt die Ausstattung opulent, aber nie ganz stimmig. Man kommt nicht umhin, sich zu fragen, warum noch mal Heath Ledger eigentlich diese Perücke auf dem Kopf hat. Immerhin minderte die ungewohnte Haarpracht die Zuneigung des weiblichen Publikums überhaupt nicht. Neben mir saß einer Vierer-Girl-Gang, die offensichtlich mit der Situation ziemlich überfordert war. Als der gute Casanova zwischenzeitlich auf dem Schafott stand, mußten sich alle vier zusammenkuscheln und gegenseitig trösten. Ach ja. Für alle nicht so hormongeschüttelten Zuschauer bleibt eine etwas enttäuschende Erfahrung, auch wenn das sehr temporeiche Finale noch mit ein paar Überraschungen aufwartet: Doch wie gesagt, man hätte mehr erwartet, vielleicht lag da das Problem. Vielleicht eher auf die DVD warten.

Und noch mal was zum Thema Barock und Neuzeit. Wenn ich ein Mann wäre, würde ich die Zeit echt toll finden. Irgendwie sieht so ein Dekollete auch ziemlich gut aus, wenn man es in ein Korsett quetscht und es unbedingt da raus will. Und Sienna Miller ist wirklich niedlich in ihren Kostümchen. So, und nun zur Neuzeit. Einfach mal bei go fug yourself gucken und scrollen. Da hat die gute Dame schon eine eigene Kategorie und das vollkommen zu Recht.