Dienstag, März 28, 2006

Standortwechsel

Seit kurzem habe ich meinen kleinen Blog zu Wordpress.com exportiert. Auch wenn das Design dort noch mal überarbeitet werden könnte, werde ich in Zukunft wahrscheinlich überwiegend dort posten.

Also bitte mal vorbeischauen auf Miss Sophies Blog.

Donnerstag, März 23, 2006

Als ich mal richtig blöd war...

Bitte erst den vorigen Post lesen. Viele gute Eigenschaften habe ich nicht, aber ich stehe zu meinen Fehlern. Weniger aus Überzeugung als eher aus Angst, daß sowieso alles ans Licht kommt. Ich habe genügend schlechte deutsche Serien gesehen, in denen am Ende alles ans Licht kommt, als daß ich nicht dran glauben würde.

Also, mich hat das ja nicht losgelassen mit der Karte. Also hab ich sie noch mal reingefriemelt. Und irgendwann erschien "nur noch zwei PIN-Versuche" im Display. War schon mein zehnter Versuch, ich hab die nächsten wieder verdaddelt und irgendwann kam dann echt "jetzt bitte PUK" eingeben. Na gut. Und dann erschien da mein Display, aber da stand "Gerät gesperrt - Anbietercode". Oh nein. Natürlich hatte ich schon mal von Simlock gehört. Aber ich dachte, das hätte man nur bei Vertragshandys. Es war mal wieder die gefährliche Mischung aus meiner unvergleichlichen Naivität und dem Hang, mir alles mit meiner eigenen Logik erklären zu müssen, die mich in diese Scheiße geritten hatte (das steht bestimmt mal auf meinem Grabstein). Schweiß brach mir aus. Also tat ich das, was ich immer tat, wenn ich nicht weiterwußte: Ich warf Google an. Gibt man bei Google "Anbietercode" und z.B. den Typ seines Handys an, so erscheinen zahlreiche Seiten, häufig im Ausland betrieben. Klickt man auf diese, erhält man Anleitungen, wie man jedes Handy entlocken kann. Das ist ganz leicht. Man braucht nur ein Kabel (Originalkabel. Man kann aber auch ein anderes nehmen und ein paar Widerstände zusätzlich einbauen) eine Software, muß irgendeinen Testpoint kaputtmachen und dann irgendwie in das Handy reinhacken. So. Wenn man schon mal die Deutsche Bank oder sonst einen Zentralcomputer gehackt hat, das reinste Kinderspiel. Nun könnte ich noch nicht mal einen Atari hacken und vor allem wollte ich auch nicht hacken. Ich bezahle sogar meine GEZ-Gebühren. Und ich möchte nachts noch ruhig schlafen können.

Ich stand also kurz davor, mir mein Scheitern einzugestehen. Scheitern ist nicht schlimm.
Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern. Wußte schon Samuel Beckett. Doch insbesondere nach dem letzten Post war die Sache peinlich. Und ärgerlich Wieso haben die einfach das Recht, mein Handy für immer an sich zu binden? Es soll für immer an mich gebunden sein. Doch die Erlösung kam, und sie war, ein letztes Mal, magentafarben. Treue soll belohnt werden, und wer seinem Handy mehr als 24 Monate treu ist, den gibt T-mobile frei. Doch zunächst mußte das Aufgebot bestellt werden. Die Email ist schon abgeschickt und nun soll es nicht länger als 14 Tage (ich bin im Moment zu schwach, um mich darüber jetzt noch aufzuregen) dauern, bis ich meinen Anbietercode habe. Und wer durch Googeln auf diese Seite kommt: Der gilt nur für mich. Hackt wen anders oder euch selbst oder euer Handy, bitte! Mein Handy und ich, wir haben uns für den anderen aufgespart. Und irgendwie ist sie nun doch da: Die Liebesbeziehung zu meinem A 50.

Als ich mal richtig tough war...

Mein Handy und ich. Keine besonders große Liebesbeziehung. Die paar Minuten, die ich im Monat telefoniere und die drei SMS lohnen nie im Leben einen Vertrag. Durch meine innige Haßliebe zur Telekom und nicht zuletzt, weil meine Schwägerin dort früher gearbeitet und mir das Handy "organisiert" hat, hatte ich bislang so eine tolle Xtra-Card. Irgendwann fiel mir auf, daß 80 Cent pro Minute in derHauptzeit (fast immer) zu fast jeder Nummer theoretisch zu unterbieten sein müßten. Mein Entschluß, dem rosa Riesen den Rücken zu kehren, stand am Sonntag fest und das Schicksal schien es gut mir mir zu meinen: Just am Montag gab es bei meinem Lieblings-Assi-Supermarkt Plus die günstige Gelegenheit für nur 9.99Euro eine Karte von Debitel-light inklusive 19,99Euro Startguthaben zu erwerben. Also schon mal 10 Euronen geschenkt. Toll! Am Montag also extra früh aufgestanden, dem Penner an der Kasse beim Zurückgeben seiner zwei leeren Plastikbierflaschen zugesehen und nach der Karte gefragt. "KAAAAARTEEEEEENNNN" brüllte es da schon durch den Laden. Weniger eine Antwort an mich als eine Aufforderung an den Geschäftsführer, die Karten rüberwachsen zu lassen. Na, Karte gab es noch nicht, nur eine Nummer und einen PIN für die Webseite von debitel. Dort angekommen war ich aufs äußerste entzückt, denn ich durfte ein paar Präferenzen für meine Handynummer angeben. Und siehe da, meine neue Nummer endet nun mit meinem Geburtsdatum. Toll. So leicht kann man mich glücklich machen. Die SIM-Karte würde ich spätestens 48 Stunden per Post ihren Weg zu mir finden. Dann war sie natürlich noch nicht da.
Erst heute erschien sie tatsächlich in der Post. Also die Karte ins Handy gepfriemelt und die PIN eingedippelt. Hö? Ach so, das war die falsche PIN, nämlich die für die Webseite. Ok, da war ja so ein Wisch dabei... Man mußte solche kleinen Aufkleberchen von diesem Wisch entfernen, um alle Geheimzahlen sehen zu können. Also abgefummelt und - hö? und nochmal - hö? Na toll, SIM-Karte gesperrt, also achtstellige PUK eingeben - hö? hö? hö? Da erst fiel mir eine weitere Ungereimtheit auf: Eines der Fensterchen mit den geheimen Nümmerchen war von Anfang an offen gewesen. Mysteriös. CIA, FBI und BND also auf der Jagd nach meiner PUK2?

Die Hotline kostet 0,99 Euro pro Minute. Und da war er erreicht, der Punkt, an dem mir, einem der friedlichsten Menschen der Welt, einer Anhängerin der stoischen Philosophie und stets den Fehler erst bei sich selbst suchend - vollkommen der Kragen platzte!!! Und ich war so tough. Ich hatte vor mir selbst fast Angst, als ich nach ca. 5 Minuten in der Warteschleife und dem eher halbherzig abgerungenen Versprechen eine neue SIM-Karte zu kriegen die Erstattung der Gesprächskosten forderte. Nicht danach fragte, sondern es wollte! Könne sie weiterleiten, aber nicht versprechen. Ah, "weiterleiten", ein Hebelpunkt für das Brecheisen in mir!!! "Dann möchte ich ihre Vorgesetzte sprechen!" Pures Adrenalin, dieser Satz! Na gut, die konnte mich höchstens zurückrufen. Nach ca. 10 Minuten wieder die gleiche nölige Stimme, aber immerhin: ich kriege die 5 Euro gutgeschrieben. Und das Tier in mir ist erwacht....

Samstag, März 18, 2006

Samstage in der City

Ich bin mir ganz sicher, daß ich ihn vorgestern gerochen habe - den Frühling. Nicht, daß ich zu denjenigen gehören würde, die es gar nicht mehr abwarten können, bis man über Krokusse stolpert. Frühling ist schön und Winter ist auch schön. Alles zu seiner Zeit. Aber wenn der Frühling nun mal kommt, sollte man gewappnet sein. Frühling schreit nach den unterschiedlichsten Dingen, von denen man einige leider nicht kaufen kann (Wieso heißt es bloß Frühlingsgefühle? Wieso soll sich an meinem Liebesleben irgendwas ändern, nur weil die Tulpen blühen und die Vögel piepen?) und andere schon. Supagutes Frühlingslied gibt's auf iTunes "Put your records on" von Corinne Bailey Rae. Schönes Ding! Vor allem braucht man aber neue Klamotten. Und eine gute Idee, um sich die zu besorgen. Gute Idee ist es, Mama zu fragen, ob nicht mal wieder eine Shopping-Tour in die Innenstadt anstehen würde. Gutes Timing, wenn Mama merkt, daß sie auch einen neuen Hosenanzug braucht. Denn nichts gibt's umsonst auf dieser Welt und für ein paar Gratis-Klamotten muß man schon Personal-Shopping-Assistent spielen.

Mama braucht einen Hosenanzug anläßlich ihrer Goldenen Konfirmation, was ein extrem überflüssiges Fest ist, da lediglich gefeiert wird, daß man ca. 65 und noch nicht tot ist. Eigentlich feiert man das auch nur in ländlichen Kreisen Hamburgs, denn dort feiert man sowieso fast jeden Scheiß. Meine erste Anregung, anläßlich des Jubeltages ein güldenes Gewand zu tragen, wurde jedoch als unqualifiziert abgetan. Schließlich beinhalten die Festivitäten einen Auftritt in der Kirche und da darf nur der Kronleuchter Gold tragen. Also ging es zu P&C, wo verschiedenste Outfits getestet wurden. Übrigens sollte man es vermeiden, eine blaue Bluse zu tragen und nur beratend, nicht selbst probierend, tätig zu sein. Ganze fünf (!) Mal wurde ich von der Seite angequatscht, ob ich mal kurz weiterhelfen könnte. Verkäuferinnen werden zum Teil wirklich sehr unfreundlich angelabert, habe ich bemerkt. Eine kleine Eröffnungssequenz des Gesprächs wie ein "Hallo!" oder ein kurzer freundlicher Blick wäre da von Kundenseite durchaus angebracht. Die meisten Kunden gingen dann auch muffelig von dannen, offensichtlich hielten sie das nur für Arbeitsunmut meinerseits. Endlich war dann eine passende Kombination für Mama gefunden und die spannenden Teile konnten beginnen.

Zuerst mal ein Futter-Tipp für die Innenstadt: "LeBuffet" im Alsterhaus. Das Alsterhaus ist fragwürdig, denn ich kann zwar verstehen, daß man Klamotten vielleicht lieber von Jil Sander als von Hugo Boss kauft, aber gilt das auch für Handtücher? Bei denen war es mir bisher egal, welcher Manufaktur sie entsprungen sind. Markengeilheit scheint sich bis in die niedersten Ebenen der Konsumgüter hinabzuziehen. Aber zurück zum Futtern. Bei "LeBuffet" kann man sich beinahe alles selbst zusammensuchen und das wird dann live zubereitet. An der Asia-Ecke kann man sich z.B. rohes Gemüse und auch Fleisch in ein Schüsselchen tun und das wird dann in den Wok geworfen, lecker gewürzt und gebrutztelt. Der Durchschnitts-Deutsche ist vom Konzept überfordert, aber ich fands toll. Schwierig ist nur zu entscheiden, wo die Deko anfängt, denn überall liegen Lebensmittel rum. Vielleicht darf man auch wirklich alles essen, was man in die Finger kriegt. Jedenfalls empfehlenswert. Theoretisch gibt es auch Alsterblick, doch an Samstagmittagen ist das schwierig.

Dann durfte die Styling-Beraterin shoppen, das Ergebnis wurde natürlich fotografisch festgehalten: Das Top gab's bei Mango, dem neuesten Laden in der Mönckebergstraße. Etwas komisch, daß ca. 75% der schwarzen Oberteile komplett transparent sind und eher so aussehen, als sollte man sie im Bett tragen. Natürlich praktisch, wenn man sich morgens das Anziehen sparen kann. Und abends das Ausziehen. Außerdem sind die Umkleiden dort als eine Art Spiegelkabinett angelegt, was bei mir fast zu einer gebrochenen Nase führte. Wer die wohl alle jeden Tag putzen muß... Die spießige Bluse kam von Benetton, wo man nicht mit 200 Euro-Scheinen bezahlen kann. Auch meine Mama nicht. Dabei sah der total echt aus. Und das Teil rechts von Esprit. Der "Blusenteil" ist nur oben und abknöpfbar. Glauben die, daß man keine eigene Bluse hat? Ich hab sogar ziemlich viele. Bitte mehr nachdenken, Esprit! Aber man muß natürlich am Bauch und an den Armen nicht mehr so viel schwitzen im Sommer. Aaah! Bitte mehr nachdenken, Miss Sophie!

Danach war ich wie immer total kaputt, hatte Kopfschmerzen und fühlte mich total dehydriert. Bloß niemals reich werden oder Modell und das jeden Tag machen müssen.

Dienstag, März 14, 2006

Olympisches Blech


Keine Ahnung, wie ich jemals auf die Idee gekommen bin, ich könnte diesen Bolero in zwei Wochen fertigstellen. So ganz ist Olympia allerdings auch noch nicht vorbei, nicht wahr? Sind schließlich gerade Paralympics. Und bei mir vorm Haus liegt so viel Schnee wie es ihn in Turin noch nie gegeben hat. Neulich war ich so euphorisiert von dem ganzen Geschneie, daß ich den total beknackten Drang verspürte, in einen Badeanzug zu steigen und mich im Schnee zu wälzen. Ich hätte das auch total gerne gemacht, bloß ungerne alleine. Irgendwie hat mein Papa die Genialität dieser Aktion aber nicht einsehen wollen. Dann also nicht.

Jetzt mal zu der Qualität dieses grandiosen Modell-Fotos links. Also erstmal: Das bin echt ich. Irgendwie habe ich kein anderes geeignetes Modell gefunden, also mußte ich das selbst übernehmen und zudem noch an der Kamera rumfummeln. Mit Selbstauslöser und so. Hah, das sollen die Mädels von Heidi Klum erstmal auf die Reihe kriegen. Obwohl ich auch einmal aus Versehen die Wand fotografiert habe. Naja. Mein Beinkleid ist übrigens die legendäre Low-Rise - pardon - Medium-Rise-Jeans. Übrigens hatte ich auch noch ein paar Bilder ohne die Brille gemacht. Zum Glück kann ich meinen Türrahmen auch noch ohne Sehhilfe lokalisieren. Aber irgendwie sah das mit Brille besser aus. Wählt mich vielleicht mal jemand zum Brillenträger des Jahres oder so?

Und nun noch ein Bild von der Rückseite: Ein krummer Rücken kann sehr entzücken. Man beachte, wie perfekt das Muster an der rückwärtigen Naht aufeinandertrifft. Ohne mich hier selbst loben zu wollen, muß doch festgestellt werden, daß dieses Teil durchaus tragbar ist. Ok, es gibt so ein paar unmotivierte Falten vorne an den Ärmelansätzen, aber das ist eben leger. Und zudem ganz kuschelig durch Merino-Wolle.

Für andere Stricker noch ein paar technische Details:
Anleitung: Aus der aktuellen Rebecca, Nr. 31, Modell Nr. 8 in Größe 34/36
Wolle: Merino Soft von ggh, Farbe 14
Modifikation: (Ja, genau, ich habe es modifiziert! Welch Kreativität!) Beim Kragen habe ich einen Schalkragen angestrickt anstatt einfach rundherum eine einfache Rippenblende zu stricken.

Und jetzt noch eine unglaubliche Nachricht: Ich war heute beim Zahnarzt - und es ist nichts passiert! Normalerweise enden Zahnarztbesuche immer damit, daß Mängel in meinem Gebiß festgestellt werden, deren Komplexität alles bisher dagewesene überschreitet. Meine Zahnärztin war etwas entnervt, als ich ihr erzählte, daß meine Krone schon wieder wackelt (einmal wurde sie schon neu einzementiert), fand dann meinen Vorschlag aber total super, das Ding erstmal ein bißchen weiterwackeln zu lassen. Wenn es schlimmer wird, muß ich dann wiederkommen, bevor "darunter was fault". Faulen??? Bevor ich nicht tot bin, würde ich es bevorzugen, daß gar nichts in meinem Körper fault. Danach wäre es mir dann eigentlich ziemlich egal. Dann fiel das böse W-Wort, das genauer gesagt mit "Weisheit" anfängt. Bisher wußte ich gar nicht so recht, ob die kleinen Beißerchen der Weisheit überhaupt schon das Licht der Welt - oder sagen wir besser: das Dunkel meiner Mundhöhle - erblickt hatten. Und mir war klar: Sobald diese ganze Thematik mal angesprochen wurde, würde es damit enden, daß die Dinger früher oder später sowieso zu einem Szene-Treff für Karius und Baktus werden würden und schnellstens raus müßten. Doch meine Zahnärztin schien zu spüren, daß ich Weisheit für etwas Erstrebenswertes halte und zudem an meinen Beißerchen hänge. Also wurde der eine noch mal etwas poliert. Dabei konnte ich es mir sogar verkneifen, meinen Standardspruch zu bringen, sobald meine Zahnärztin etwas in der Hand hält, was von einem Motor angetrieben wird: "Tut das weh?" Polieren tut nicht weh, nur als Info an alle anderen Angsthasen auf dem Zahnarztstuhl. Die Politur war sogar umsonst!!!! Ich überlege jetzt, eine Karriere als Zahnarztfrau zu starten. Dr. Best, ich komme!